Dein Hund gibt sein Spielzeug nicht her, knurrt dich an oder wird sogar aggressiv bei der Annäherung an seinen Futternapf? Das ist sicher alles andere als lustig, gerade wenn Kinder mit im Haushalt leben welche die Warnungen des Hundes vielleicht nicht bemerken. Wie du dieses Problem lösen kannst, erfährst du in dem nachfolgenden Artikel. Wir geben dir 3 Tipps:
Inhaltsverzeichnis:
# Tipp 1 – Belohnen in der richtigen Situation
Dein Hund gibt sein Spielzeug nicht her, zunächst solltest du aber nicht immer nur schimpfen, sondern versuchen deinen Hund in der richtigen Situation zu belohnen. Nutze dafür beispielsweise kleiner Leckerlies und einen Klicker. Wenn dein Hund sich korrekt verhält, muss er das auch verstehen. Es ist daher wichtig das du ihm anzeigst, wenn er sich richtig verhält. Sollte es also vorkommen das dein Hund sein Spielzeug in deiner Nähe ablegt, dann bestätige ihm sein positives Verhalten mit einem „fein“ und belohne ihn mit einem Leckerlie. Du kannst zusätzlich bei jedem korrekten Verhalten einen Klicker oder eine Hundepfeife benutzen um den Belohnungsreiz für deinen Hund noch mehr zu verstärken. Beginne dein Training mit Tauschgeschäften – Besitz gegen Belohnung, so bekommst du im besten Fall die Situation das dein Hund sich selbst für das Hergeben seines Besitzes entscheiden statt ihn dazu zu zwingen. Kombiniere die Belohnung gern mit einem zusätzlichem „Dankeswort“ wie bspw. „fein“, „danke“ oder „prima gemacht“. Du wirst sehen, irgendwann hat es dein Hund verstanden und tauscht seinen Besitz gern gegen eine Belohnung und positive Zuneigung.
Hier findest du geeignete Klicker* und Hundepfeifen*.
# Tipp 2 – Raufen unterbinden und die Kontrolle behalten
Manchmal ist dein Hund in einer Phase, in der er dir zwar seinen Besitz bringt, aber sobald du dich näherst wieder wegnimmt. Das ist so eine art Spiel, welches nicht du sondern dein Hund steuert. Im Mittelpunkt steht dabei der Besitz, also bspw. sein Spielzeug. Das kann in machen Situationen aber schnell ärgerlich werden, wen du zum Beispiel weiter gehen und deinen Hund anleinen willst. Dann macht es natürlich keinen Spaß wenn dein Vierbeiner 5 mal zu dir kommt und sofort wieder wegrennt sobald du dich runter bückst. Ziel ist es also, das du wieder die Kontrolle über das Spiel zurück erlangst. Zeige deinem Hund das du ihm seinen Besitz nicht wegnehmen willst, sondern das du deinen Hund ausschließlich für das wiederbringen und das abgeben seines Besitzes belohnst.
Konzentriere daher dich in deinem Training nicht ausschließlich auf das Spiel oder das eigentliche Spielzeug, sondern erweitere dein Aktionsfeld im Training. Belohne deinen Hund nicht nur mit dem aufheben und erneut werfen des Spielzeugs sondern erweitere die Art der Belohnung. Beispielsweise kannst du das Spielzeug kurz wegstecken und deinen Hund streicheln und ein paar Leckerlies geben. So lernt er, dass das Spiel nicht sofort vorbei ist wenn du seinen Besitz wegsteckst, sondern nach der Belohnung weiter geht. Wenn du diese Situation immer wieder übst, wird dein Hund nach einer Weile akzeptieren das du das Spiel steuerst und nicht er. Durch die Belohnung wird er verstehen dass das „wegnehmen“ und pausieren zum Spiel gehört und er nicht knurren oder wegrennen muss.
# Tipp3 – Ein Abbruchsignal verwenden
Dein Hund gibt sein Spielzeug nicht her, eine gute Idee wäre es in dieser Situation ein Abbruchsignal zu verwenden welches deinem Hund klar macht wer hier eigentlich der Boss ist. Richtig angewendet, hilft dir ein Abbruchsignal sehr ut dabei, deinem Hund klar zu machen das sein Verhalten nicht mehr zum Erfolg führen wird, sobald das Abbruchsignal einmal ertönt ist. Du kannst deinem Hund dieses Abbruchsignal, egal in welchem Alter, mit der folgenden Übung beibringen:
Anleitung zum erlernen eines Abbruchsignals:
Teil 1
- Hocke dich auf den Boden und stecke dir einige Leckerlies in deine Tasche
- Nun fütterst du deinen Hund abwechselnd mit der linken und rechten Hand
- Pro Hand gibst du immer nur ein einzelnes Leckerlie, so das dieses schnell verschluckt ist
- Versuche deinen Hund dabei etwas in Bewegung zu bringen, strecke jeweils einen Arm aus, damit dein Hund sich bewegen muss um an die Belohnung zu kommen. Wiederhole den Vorgang links und rechts einige male.
- Sprich deutlich dein Abbruchsignal wie bspw. „aus“ oder „schluss“ aus. Schließe direkt danach deine Hand, so das der Zugang zur Belohnung geschlossen ist.
- Danach fängst du wieder bei Punkt 1 an.
Dein Hund wird begreifen, das es keine Belohnung mehr gibt sobald ein bestimmtes Wort, also dein Abbruchsignal, ausgesprochen wurde. Hat er das einmal verstanden, wird dein Abbruchsignal später auch draußen beim Spielen funktionieren. Beschränke dein Training auf höchstens 15 min um deinen Hund nicht zu überfordern. Du kannst das Training mehrmals am Tag wiederholen. Nach ein paar Tagen überprüfe deinen Erfolg.
Beginne wieder dein Training von Punk 1. bis 6. Diesmal schließt du deine Hand aber nicht nach dem ertönen des Abbruchsignals, sondern du lässt deine Hand geöffnet. Wenn dein Hund nun zögert nach dem Leckerlie zu schnappen, hat das Training funktioniert. Wenn er das Leckerlie komplett in Ruhe lässt und auf Anweisungen wartet, kannst du zu teil 2 übergehen.
Teil 2
- Lege die Leckerlies diesmal nicht in deine Hand sondern einfach auf den Boden.
- Erlaube deinem Hund das Leckerlie zu fressen wenn er zögert
- Wenn dein Hund nun nach einem weiteren Leckerlie schnappt, sprich das Abbruchsignal aus und lege sofort deine Hand über die Belohnung.
- Diesen Vorgang wiederholst du einige male, einige Lekerlies darf er fressen, niemals aber während des Abbruchsignals.
- Stoppt dein Hund sofort beim ertönen des Abbruchsignals kannst du ihn wieder belohnen mit einem Leckerlie aus der Hand.
Nach ein paar Tagen überprüfst du wieder den Trainingserfolg. Stoppt dein Hund sofort bem ertönen des Abbruchsignals war das Training erfolgreich. Du kannst nun zu Teil 3 des Trainings übergehen.
Teil 3
- Fülle im Beisein deines Hundes seinen Futternapf, halte ihn dabei an der Leine.
- Ist der Napf voll, dann entferne dich 2 m vom Napft und lasse die Leine locker
- Sobald dein Hund auf den Napf zuläuft gibst du sofort das Abbruchsignal
- Stoppt dein Hund, dann belohne ihn mit einem Leckerlie, danach darf er direkt zum Futternapf.
- Lass den Napf nicht komplett leer fressen damit du den Vorgang wiederholen kannst
- Entferne dich erneut 2m vom Napf und warte bis dein Hund zum Napf läuft, diesmal gibst du das Abbruchsignal aber später wenn er den Napf fast erreicht hat. Durch das verspätete Abbruchsignal wird der Reiz für deinen Hund das Futter zu fressen größer.
Nach ein paar Tagen kannst du, insofern dein Hund schon gut au das Abbruchsignal reagiert, zum letzten teil übergehen.
Teil 4
- Wiederhole den Vorgang aus Teil 3, diesmal aber nicht mit Futter sondern mit einem Spielzeug
- Stoppt der Hund vor dem Spielzeug beim ertönen des Abbruchsignals kannst du ihn wieder belohnen.
Nach einer Weile sollte sich dein Hund gut an das Abbruchsignal gewöhnt haben. Er kann nun besser differenzieren wann er etwas darf und wann nicht. Durch den Wechsel von Futter und Spielzeug als Belohnung, kann dein Hund verstehen das dass Abbruchsignal nicht in Verbindung mit einem bestimmten Gegenstand steht, sondern ein allgemeines Abbruchkommando ist. Dein Hund gibt sein Spielzeug nicht her? Damit ist jetzt schluss!