Was du dagegen tun kannst
Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, so sind das Schwanzwedeln, freudiges aufeinander zurennen und beschnuppern eigentlich ganz normale Reaktionen.
Doch viele Hunde können irgendwie nicht so richtig mit anderen Hunden. Bei solchen“Problemfällen“ wird die Begegnung mit anderen Artgenossen schnell zur Nervenprobe.
Dein Hund bellt andere Hunde an? Dann solltest du dir diesen Artikel gut durchlesen, denn hier erfährst du, was du gegen das unerwünschte Bellen unternehmen kannst und wie du deinen Hund schnell zur Entspannung bringst.
Übrigens –> Nicht jeder Hundebesitzer kann genug Zeit und Geld in eine aufwändige Hundeerziehung investieren. Dafür gibt es einige Alternativen:
Außerdem findest du hier noch viele weitere kostenlose Tipps & Tricks gegen Bellen:
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Hund bellt andere Hunde an: Die Ursachen finden
Die Ursachen dafür, warum dein Hund bellt, können sehr vielseitig sein. Hier findest du zunächst die häufigten Auslöser für ungewolltes Bellen gegenüber anderen Artgenossen. Bitte versuche im ersten Schritt einzuschätzen, in welche Kategorie dein Hund am besten passen könnte:
Mögliche Ursachen für ungewolltes Bellen
- Dein Hund bellt andere Hunde auf Grund von fehlender Sozialisierung im Welpenalter an (Bsp.: Straßenhunde, Pflegehunde, Findlinge usw…)
- dein Hund hat Übereifer, einen starken Teilnahmezwang oder einen sehr hohen Energieüberschuss
- Das Bellen kommt aus Aggression durch ggf. falsche Erziehung in der Vergangenheit
- schnelle Aufregung und Entspannungsprobleme
- Frustration und Langeweile
- Angst oder Überempfindlichkeit
- übertriebenes Alphagehabe und starkes Dominanzverhalten
- Beschützerinstinkt und starker Herdentrieb
- Aggressionen durch starken Sexualtrieb
Erst analysieren, dann den Hund erziehen!
Wie du oben in der Liste bereits erkennen kannst, sind die Auslöser für das ungewollte Bellen sehr unterschiedlich. Um eine Veränderung herbeiführen zu können, ist es daher wichtig dass du deinen Hund zunächt richtig einschätzt. Denke daher erst einmal darüber nach, ob dein Hund eher ängstlich, aggressiv, dominant oder einfach nur Energieüberladen ist.
Erst im Anschluss solltest du über passende Maßnahmen nachdenken. Dein Hund bellt andere Hunde an, wenn du aber die folgenden Tipps ausprobierst, hast du eine gute Basis diese Situation zu verbessern. Bitte vergiss aber niemals, dass das Fehlverhalten von Hunden zu schätzungsweise 90% aller Fälle vom Hundehalter selbst ausgelöst wird.
Vergewissere dich daher ob du die Regeln einer guten Hundeerziehung bisher tatsächlich immer eingehalten hast, bevor du die Arbeit an deinem Hund beginnst. Es kann gut sein, dass du ein Großteil deines eigenen Verhaltens ebenso anpassen musst.
Sich selbst als Hundehalter reflektieren
Oftmals äußert sich das eigene, über viele Jahre hinweg antrainierte Fehlverhalten direkt in der negativen Konfrontation deines Vierbeiners mit anderen Hunden. Nicht umsonst berichten zahlreiche Hundetrainer immer wieder davon, wie sie ihr Training immer zuerst mit dem Hundebesitzer selbst beginnen, ehe die eigentliche Arbeit an dem Hund vorgenommen wird.
Es ist also sehr wichtig zu verstehen, dass nicht nur dein Hund, sondern vor allem auch du selbst an dir arbeiten musst, um das bisherige Fehlverhalten deines Hundes rasch zu korrigieren. Beide Partner müssen an sich arbeiten, um gute Ergebnisse erzielen zu können.
7 schnelle Lösungen gegen das Bellen:
#1 – Maßnahmen bei fehlender Solzialisierung
Manche Hunde haben es im Welpenalter nicht gelernt wie man ordentlich mit Artgenossen umgeht. Wenn du vermutest, dass eine unzureichende Solzialisierung der Auslöser für das Bellen sein könnte, dann ließ dir bitte zunächst die folgenden Artikel durch. Häufig kommen diese Fehler bei ehemaligen Straßenhunden, Findlingen oder lange sich selbst überlassenen Hunden vor:
#2 – Maßnahmen bei Übereifer, Teilnahmezwang und Energieüberschuss
Dein Hund bellt andere Hunde an, dass könnte einfach an einem sehr hohen Energieüberschuss liegen. Solche äußerst quirligen und besonders aufgeweckten Hunde, müssen regelmäßig ordentlich ausgepowert werden.
Anders ist das Problem in dem Fall leider nur sehr schwer unter Kontrolle zu bekommen. Wichtig ist hierbei, eine regelmäßige Beschäftigung und genügend Bewegung. Wir können dir dazu den Artikel Beschäftigung für Hunde ans Herz legen.
Versuche deinen Hund ausreichend Auslauf zu geben und powere ihn regelmäßig so richtig aus. Viele, besonders junge Hunde, brauchen das einfach um sich hinterher ausreichend entspannen zu können. Lange Spaziergänge, den Ball jagen und ausgiebiges Raufen. All diese Aktivitäten saugen aus deinem Hund die überschüssige Energie und nehmen ihm die Lust am Pöbeln.
Energiegeladene Hunde benötigen aber unter Umständen nicht nur körperliche, sondern auch geistige Arbeit. Hierfür empfehlen sich besonders Denkspiele für Hunde. Diese werden oft mit Leckerlies bestückt und dein Hund muss dann selbst herausfinden wie er an die leckeren Knabbereien kommt. Viel Denkarbeit fordert Körper und Geist deines Hundes und nimmt die Lust zum Pöbeln.
#3 – Maßnahmen bei Aggression durch falsche Erziehung
Manche Hunde haben das Bellen und gar Aggressionen gegenüber Artgenossen regelrecht anerzogen bekommen. Oft passiert dies unbewusst durch eine falsche Hundeerziehung. Prüfe zunächst, ob du einen dieser Fehler gemacht hast, wenn ja, dann ändere dein Verhalten sofort. In dem folgenden Artikel findest du einige Ansätze dazu:
#4 – Maßnahmen bei ständiger Aufregung
Einige Vierbeiner sind einfach extrem aufgezogen und überdreht. In dem Fall ist es wichtig, dass du deinen Hund nicht noch mehr aufdrehst, in dem du sein Verhalten förderst. Zum Durchdrehen anspornen ist hier also der falsche Weg, auch wenn dies einigen Kindern sowie Hundebesitzern sichtlich Spaß macht. Es ist wichtig, dass du im Gegensatz zu deinem Hund ein entspanntes und ruhiges Verhalten an den Tag legst, auch wenn es dir manchmal schwerfällt.
Versuche immer gelassen zu reagieren und dich auch in brenzligen Situationen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Du musst das genaue Gegenstück zu deinem hippeligen Hund sein, nur so kann er lernen das es gar keinen Grund für sein überdrehtes Verhalten gibt. Dein Hund bellt andere Hunde an, weil du ihm dieses Verhalten mit deiner eigenen Nervösität einprogrammierst. Bleib also entspannt und sei ein Vorbild.
Entspannung in den eigenen 4 Wänden
Für zu Hause gibt es diverse Mittel zur Entspannung. Zunächst solltest du dafür sorgen, dass dein Hund genügend Rückzugsmöglichkeiten in Form von einem Hundebett* oder einer Hundedecke* hat.
In dem Artikel Mittel gegen Angst und Stress findest du außerdem viele weitere Möglichkeiten deinen Hund zu beruhigen.
#5 – Maßnahmen bei Frust oder Angst
Manche Hunde haben einfach sehr viel Frust oder Angst. Das kann bspw. durch Unterforderung oder zu langes alleine lassen ausgelöst werden. Auch in diesem Fall solltest du deinen Hund durch ausreichend Beschäftigung und Beruhigung helfen.
Wenn er lange alleine ist, wäre es gut, wenn du dich ausreichend mit ihm beschäftigst, sobald du wieder nach Hause kommst. So wird der Frust reduziert und Verlustängste schnell gelindert.
Dein Hund bellt andere Hunde an, auch wenn er denkst dich beschützen zu müssen. Mach deinem Hund daher klar, das er sich in Gefahrensituationen nicht fürchten muss. Sei besonders bei ängstlichen und unsicheren Hunden immer verständnisvoll und auf keinen Fall bestrafend, denn Bestrafungen verstärken Frust und Ansgt und somit negatives Verhalten wie Bellen.
#6 – Maßnahmen bei Alphagehabe und Dominanzverhalten
Alpha-Hunde, die immer den Boss raushängen lassen müssen, benötigen eine besonders „strenge Hand“. Solchen Hunden muss immer wieder klar gemacht werden, wer der Boss ist, nämlich Du.
Hierbei ist es wichtig, dass du klare Befehle erteilst und falsches Verhalten konsequent bestrafst. Alpha-Hunde neigen bei zu schwacher und nachlässiger Erziehung immer dazu, die Führung übernehmen zu wollen, was nicht selten in Ungehorsamkeit endet.
Wenn du dies zu lange duldest oder vernachlässigst, wird sich dein Hund zunehmend so benehmen, wie er das selbst für richtig hält.
Ergebnis: Kläffen, Pöbeln und den Boss markieren.
Wenn du bereits einen sehr dominanten Hund besitzt, der ein absoluter Dickkopf ist, dann musst du deinen Befehlen mehr Nachdruck verleihen. Sorge dafür, dass dein Hund davon beeindruckt ist.:
- Sorge für eine konsequente Erziehung ohne Erziehungsfehler
- Nutze diverse Erziehungshilfen
- Verwende Hundepfeifen*
Bei Hunden die Probleme mir ihrer Aufmerksamkeit haben und zu schnell abgelenkt sind, kannst du auch eine Plastikflasche mit Steinen füllen und diese bei deinem Befehl rascheln lassen. Das bringt einfacher den Fokus deines Hundes zurück auf dich.
#7 – Maßnahmen bei übermäßigen Beschützerinstinkt
Einige Hunde bellen zum Schutz. Sie verstehen fremde Hunde als Gefahr oder sogar als echte Bedrohung gegenüber ihrer Familie. Hierbei ist es wichtig, dass du deinen Hund klar machst das andere Artgenossen keine Gefahr darstellen.
Auch hier darfst du dich bei der Begegnung mit anderen Hunden nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das Kläffen darf keinen Einfluss auf dein eigenes menschliches Verhalten als Hundebesitzer haben, denn dein Hund bellt andere Hunde an weil er denkt dich vor etwas beschützen zu müssen.
Es ist alles ok
Zeige deinem Hund das alles ok ist. Laufe einfach kommentarlos an anderen Hunden vorbei und werde nicht nervös, auch wenn dich die innere Unversichertheit oder Wut dazu bringen will zu schimpfen Hat dein Schimpfen denn bisher etwas gebracht? Schimpfen ist kontraproduktiv.
Sobald es gut klappt, dann belohne deinen Hund mit beruhigender Stimme, einer kurzen Streicheleinheit oder einem gesunden Leckerlie. Aber achtung, hier ist besonders auf das richtige Timing zu achten. Wichtig ist, dass du deinen Hund nicht ständig mit irgendwelchen Leckerlies aus dem Supermarkt voll stopfst. Nutze am besten gesunde Snacks, die du einfach etwas verkleinerst und im richtigen Moment fütterst.
Belohnung mit gesunden Snacks:
Bleib Authoritär
Sollte die Situation zu krass werden, so das dein Hund kaum noch Luft von dem ganzen unnötigen Gebell bekommt, dann beende sein Bellen mit einem einmaligen klaren und lauten, massiven Schluss-Befehl.
Wenn dies nicht ausreicht und sich dein Hund davon nicht beeindrucken lässt, ergänze deinen Befehl bspw. mit einer Plastikflasche die mit kleinen Steinchen gefüllt ist. Dein Hund wird sich erschrecken und das Bellen beenden, zu dem verleiht dir dieses Hilfsmittel mehr Autorität gegenüber deinem Hund.
Ausschlaggebend dafür, ob dein Hund auf dich reagieren wird ist, ob er dich als starke Authoritätsperson ansieht.
Dein Hund bellt andere Hunde an: So reagierst du absolut FALSCH
Ob du den Auslöser für das Anbellen anderer Hunde nun kennst oder nicht. Es gibt Reaktionen, die du in dieser Situation in jedem Fall unbedingt vermeiden solltest.
Ein völlig falsches Verhalten wäre es von dir, deinen Hund künstlich auf die bevorstehende Begegnung mit anderen Tieren vorzubereiten. Oftmals passiert das völlig unbewusst, indem du dein Verhalten schlagartig veränderst, sobald du schon aus der Ferne den herannahenden „Feind“ entdeckst, bevor dein Hund überhaupt bemerkt was los ist.
Vermeide Panik und Vorbereitung auf das was kommt
Vermeide es unbedingt Panik oder Unruhe zu verbreiten, bevor dein eigener Hund die Situation überhaupt bemerkt hat. Wenn du dein Verhalten plötzlich änderst, wird das dein Hund natürlich sofort bemerken und entsprechend (oft negativ) darauf reagieren!
Plötzliche Wesensveränderung deinerseits, signalisieren deinen Hund eine kurz bevorstehende Gefahr, eine mögliche Stresssituation und den Aufruf zur erhöhten Wachsamkeit. Also alles genau das, was wir eigentlich nicht wollen. Dein eigenes unruhiges Verhalten reflektiert sich direkt auf deinen Hund und verursacht bei ihm genau das Gegenteil von dem, was du eigentlich willst, nämlich Entspannung und Ausgeglichenheit.
Versuche entspannt zu bleiben (auch wenn es schwer fällt)
Wenn du möchtest, das dein Hund bei der Begegnung mit anderen Hunden entspannt bleibt, dann bleib auch du so entspannt wie es nur geht und löse keine unnötige Panik aus, indem du dein Verhalten plötzlich rapide änderst. Zureden, panisch die Straßenseite wechseln, schimpfen oder plötzlich schnelles Laufen sind für deinen Vierbeiner ganz klare Hinweise auf eine kurz bevorstehende Gefahr und der Aufruf zur erhöhten Wachsamkeit.
Überprüfe daher am besten gleich beim nächsten Spaziergang, dein eigenes Verhalten gegenüber deinem Hund. Verhältst du dich selbst entspannst, strahlst du Ruhe aus?
Ein anderer Hund ist in Sicht: So reagierst du RICHTIG
Bei einer bevorstehenden Begegnung mit anderen Artgenossen, ist es wichtig nicht die falschen Signale an deinen Hund zu senden:
- Ändere nicht plötzlich dein Verhalten
- Wechsle nicht jedesmal die Straßenseite um der Situation generell aus dem Weg zu gehen, es sei denn es droht echte Gefahr
- Laufe nicht plötzlich schneller
- Rede nicht massiv auf deinen Hund ein, schimpfe nicht
- Bereite deinen Hund nicht künstlich auf die anstehende Situation vor
- Werde nicht panisch oder nervös, behalte die Ruhe
- Vermittle deinem Hund Entspannung und ein Gefühl von „Alles ist ok„
- Bleib normal und lass dir nicht anmerken das gleich etwas passieren könnte
Belohnen im richtigen Moment
Wenn sich dein Hund richtig verhalten hat, dann belohne ihn im richtigen Moment mit einem gesunden Leckerlie. Aber vergiss nicht, diese Belohnung soll eine Belohnung bleiben. Etwas besonderes, was es nur bei gutem Verhalten gibt.
Dein Hund bellt andere Hunde an: Die 6 Strategien gegen das Bellen
Wie du weiter oben bereits lesen konntest, ist es wichtig zunächst erst mal selbst die Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Bleib entspannt und behalte die Situation (unauffällig deinem Hund gegenüber) im Auge. Versuche nun professionell auf die Begegnung mit dem anderen Hund zu reagieren. Vergiss nicht, es kann nicht viel passieren, solange du die Kontrolle über die Situation behältst.
Strategie #1: Ablenkung
Halte deine Leine fest im Griff, im Falle das dein Hund zum starken Ziehen an der Hundeleine neigt. Sobald dein Hund den anderen Hund bemerkt hat, gibt du ihm ein Leckerlie. Ganz wichtig hierbei ist aber, das du ihm diese kleine Belohnung wirklich noch während der Begegnung mit dem anderen Hund gibst und nicht erst Minuten danach.
Und auch nur dann, solange sein Verhalten positiv war. Er soll lernen das die Begegnung mit einem Artgenossen positiv sein kann und er für entspanntes Verhalten umgehend belohnt wird.
Das Leckerie ist also nicht dafür gedacht, die überstandene Begegnung zu belohnen. Viel mehr ist es die Belohnung für die erfolgreiche Begegnung selbst. Gibst du ihm das Leckerlie zur Entspannung erst nach seiner Bell-Aktion, empfindet er das Leckerlie als Belohnung für sein Bellen. Der Snack dient daher gleichermaßen als Ablenkung und Belohnung genau im richtigen Moment.
Belohnungen reduzieren – Gutes Verhalten fördern und trainieren
Nach einer Weile und einigen Probeversuchen, kannst du damit beginnen immer weniger zu Belohnen. Bei jeder Begegnung lässt du die Leine etwas lockerer und fütterst etwas weniger. Im besten Fall klappt es irgendwann sogar ganz ohne Zufüttern und mit entspannter Leine. Falls dein Hund weniger auf leckereien reagiert (was selten der Fall ist), kannst du Ihn alternativ auch mit einem Spielzeug oder Stock entsprechend ablenken und belohnen.
Strategie #2: Spurwechsel
Sollte hinter dem Bellen deines Hundes gegenüber Artgenossen starke Aggression stecken, wirst du es wahrscheinlich daran merken das dein Hund den anderen Hund sofort fixiert und durch Anstarren, langsames laufen, Knurren und Kamm aufstellen sich auf einen aktiven Angriff vorbereitet.
In diesem Fall solltest du die Aggression deines Hundes ernst nehmen und sofort im Keim ersticken, indem du die Laufrichtung ruckartig wechselst. Aber Achtung, es ist wichtig das du auch hier dein sonstiges Verhalten nicht veränderst. Laufe einfach kommentarlos in die entgegengesetzte Richtung.
Den Spurwechsel empfindet dein Hund nicht als Gefahr, vielmehr wird dein Hund plötzlich ziemlich verwundert sein. Verwunderung ist eine prima Ablenkung und unterbricht den gestarteten Angriff auf den Feind.
Strategie #3: Pausen machen
Eine weitere Möglichkeit, wenn dein Hund andere Hunde anbellt ist es, sich der kommenden Situation einfach zu entziehen. Gewöhne deinen Hund bei Spaziergängen kleine Pausen an, bei denen du einfach mal stehen bleibst, dich hinsetzt und einfach nur die Ruhe genießt. Gerne kannst du dabei einen nicht allzu ernst gemeinten Plausch mit deinem Hund abhalten, ihm einen kleinen Pausensnack geben, ein wenig spielen, streicheln, oder ihm etwas zeigen.
Wozu das Ganze?
Indem du deinen Hund kleine Pausen angewöhnst, schaffst du entspannte Situationen. Wenn sich nun ein anderer Hund nähert, startest du gezielt eine Pause. Da dein Hund das Pausenritual schon kennt und dieses mit Entspannung verbindet, wird sich dein Hund auch in brenzligen Situationen zukünftig schneller entspannen können und sich auf deine Pause einlassen. Wenn der andere Hund vorbeigezogen ist, kannst du die Pause auflösen und deinen Spaziergang ganz normal fortsetzen.
Strategie #4: Autorität und Kontrolle demonstrieren
Wenn dein Hund ein kleiner Haudegen ist, der gerne mal Krawall macht, dann solltest du ihm klarmachen, dass du das Alphatier bist. Dein Hund bellt andere Hunde an, sind dir die oben genannten Strategien aber zu umständlich, dann versuche es auf die autoritäre Art und Weise und beobachte, ob dein Hund entsprechend darauf reagiert.
Dein Hund bellt andere Hunde an, in dieser Situation nimmst du die Leine kurz und sorgst für einen kräftigen Halt. Sorge dafür das dein Hund nur noch wenig Bewegungsfreiheit hat und eng an deinen Beinen läuft. Den leeren Platz zwischen deinem Hund und den anderen Hund, füllst du mit deinem eigenen Körper aus, du läufst also in der Mitte wenn euch ein anderer Hund entgegenkommt. So bleibt der Raum zwischen den Hunden möglichst groß und dein Hund merkt schnell, dass du die Kontrolle hast und er nicht an den anderen Artgenossen herankommen wird.
Bei Gefahr von Beißattacken oder gefährlichen Übersprungsreaktionen deines Hundes, solltest du dabei natürlich einen Maulkorb verwenden.
Spar die jeden Kommentar
Wichtig ist aber auch hier wieder: Alles muss Kommentarlos passieren. Kein sinnloses Eingerede, kein Geschimpfe beim Vorbeilaufen oder irgendwelche andere verbale oder physische Gewalt. Gerade in Städten oder engen Straßen wo es keine Ausweichmöglichkeiten gibt, ist dies die beste Lösung.
Strategie #5: Den Hund in Sicherheit wiegen
Begegnungen mit anderen Hunden kannst du zu Trainingszwecken an dafür geeigneten Orten durchführen, also überall dort wo die Hunde nicht aus dem Sichtfeld geraten können und ein schnelles Herankommen gewährleistet ist.
Laute, überfüllte oder unübersichtliche Orte sind dazu natürlich denkbar ungeeignet. Es ist sinnvoll die Begegnungen mit anderen Hunden schon frühzeitig, am besten noch im Welpenalter, zu praktizieren.
Hat dein Hund einmal ein Bell-Problem, ist es später natürlich um so schwieriger dieses Problem wieder loszuwerden. Ist dein Hund an regelmäßige Kontakte mit Artgenossen gewöhnt, wird er im Regelfall seltener andere Hunde anbellen.
Gib dein Hund Sicherheit
Ganz wichtig ist es, das du deinem Hund immer die nötige Sicherheit gibst. Das heißt konkret: bleib ruhig, entspannt und gelassen – auch wenn die Situation noch so schwierig für euch sein mag. Wenn dein Hund andere Hunde anbellt, dann mach nicht den Fehler selbst zu „Bellen“.
Jedes verkrampfen, an der Leine ziehen, oder schimpfen nimmt dein Hund ebenfalls als Bellen war, somit fühlt er sich in seiner Pöbelei gegenüber Artgenossen nur noch mehr bestärkt. Des weiteren stellt dein eigenes Fehlverhalten (Beispiel: Schimpfen) für deinen Hund keine Verhaltensanleitung dar.
Außer zu bemerken, dass er was falsch gemacht hat, bietest du deinem Hund damit kein alternatives Verhalten an. Dein Hund bellt andere Hunde an, das wichtigste im Kampf gegen das Bellen gegenüber anderen Hunden ist daher, deine eigene Selbstdisziplin zu behalten und die Fähigkeit deinen Hund eine Alternative zu seinem Fehlverhalten zu geben.
Strategie #6: Dein Boss-Hund in die Schranken weisen
Dein Hund bellt andere Hunde an, dann weiße ihn in die Schranken. Manche Hunde haben einfach ein äußerst ausgeprägtes Dominanzverhalten, welches rein gar nichts mit Agression zu tun hat. Diese Hunde pöbeln andere Hunde an und stellen sich selbst als mächtig gefährlich dar. Bringt man die Hunde dann aber in den direkten Kontakt, macht der Pöbler plötzlich einen schnellen Rückzieher und weiß nicht mehr was er machen soll zeigt dein Hund solches Verhalten?
Wenn du vermutest, dass dein Hund keiner Fliege etwas zu leide tut und nur den Boss raushängen lassen will, empfiehlt sich ein kleines Experiment.:
Das Experiment
Triff dich mit einem anderen Hundebesitzer und besprecht vorher die Situation. Dannach trefft euch zusammen mit euern Hunden „zufällig“ auf einem Spaziergang. Wenn dein Hund nun wieder damit beginnt zu pöbeln, geh direkt auf den anderen Hund zu und beobachte was in der direkten Konfrontation passiert.
Die direkte Konfrontation kann dazu führen, dass dein Hund plötzlich aufhört zu bellen, sobald er merkt, dass das ganze Pöbeln überhaupt keinen Effekt auf den anderen Hund oder auf dich hat. Bleibe in dieser Situation aber trotzdem wachsam und vorsichtig, es kann jederzeit passieren, dass die Stimmung schlagartig kippt und sich die Hunde gegenseitig angreifen.
Vorsichtig mit dem Training starten
Beginne daher am besten mit ein paar vorsichtigen Begegnungen aus etwas Entfernung bevor ihr eure Hunde den Direktkontakt erlaubt. Es ist hierbei sehr wichtig einzuschätzen ob das Gepöbel deines Hundes nur Fake oder sein voller Ernst ist.
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Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API