Damit du ein Leben lang Freude an deiner neuen Fellnase hast, beginnt die Welpenerziehung bereits am ersten Tag. Du als Alpha-Tier bist dafür verantwortlich wie sich dein Hund später charakterlich entwickelt. Neben einem konsequenten auftreten lernst du in den folgenden Abschnitten wie du deinen Vierbeiner täglich motivierst, unmissverständlich mit ihm kommunizierst und dabei entspannt und geduldig bleibst.
Inhaltsverzeichnis:
Welpenerziehung beginnt am ersten Tag
Um als Alpha-Tier akzeptiert zu werden, solltest du vom ersten Tag an klare Regeln für das gemeinsame Zusammenleben mit deinem neuen Hund festlegen. Mach ihm unmissverständlich klar, welche Dinge für ihn erlaubt sind und welche nicht. Dabei ist wichtig das du immer konsequent bleibst, durch Ausnahmen und Nachgiebigkeit kannst du schnell die Welpenerziehung von Monaten wieder zerstören. Mehr über dein eigenes Fehlverhalten findest du im Artikel 5 fatale Fehler bei der Hundeerziehung. Wie bei uns Menschen auch, setzen sich nur wiederholte Übungen irgendwann so im Hirn fest, das diese später ohne großartiges Nachdenken ganz von alleine funktionieren.
Achte bei deinen Übungen darauf, das dein Hund motiviert bleibt. Mit kleinen Belohnungen wie Snacks oder Spielzeug zeigst du deinem Hund das es sich lohnt aufmerksam zu bleiben. Wichtig ist dabei, das du deinen Hund nicht überforderst. Stundenlanges Training ist nicht nötig und führt zu keinen guten Ergebnis. Bereits ein paar kleine Übungen mit kurzen Aufgaben über den Tag verteilt, bringen gute Lernerfolge.
Checkliste für deine Welpenerziehung:
- klare Regeln festlegen
- konsequent bleiben
- belohnen & motivieren
- kurze Übungen
- nicht über- oder unterfordern
Zur Unterstützung für dein Welpentraining kannst du folgende Hilfsmittel benutzen:
Hunde-Clicker*, Hunde-Pfeifen* oder kleine Belohnungen*
Belohnen und motivieren
Wenn du deinen Hund mit jeder erfolgreichen Aufgabe mit einer Belohnung motivierst, bleibt er aufmerksam. Positiv bestärkte Hunde lernen einfach besser und wissen das Welpenerziehung mit Leckereien und Spaß verbunden ist. Wenn er das Interesse verliert, verliert er auch das Interesse an deinen Erziehungsversuchen, lies dazu mehr in dem Artikel Hundeerziehung. Auf keinen Fall solltest du deinen Hund zu irgend etwas zwingen, denn damit erreichst du nur das er deine Übungen mit negativen Erfahrungen verknüpft und somit später Aufgaben nur widerwillig oder sogar mit trotzigem Miss-Verhalten ausführt. Lobe und Belohne ihn für gutes Verhalten, somit bleibt dein Hund motiviert und mit Spaß bei der Sache. Eine Faustregel für die Art und Menge der Belohnungen gibt es nicht. Achte einfach darauf was deinem Hund Saß macht und wie lange er konzentriert bleibt. Wenn du merkst, das dein Hund die Konzentration verliert oder einfach erschöpft ist, dann brich die Übung ab und setze sie an einem anderen Zeitpunkt fort.
Belohnungen sollten Belohnungen bleiben, damit ist gemeint, das du deinen Welpen nicht übermäßig mit Snacks überschüttest. Kleine Leckereien dürfen dem täglichen Hauptfutter keine Konkurrenz machen. Wird dein Hund zu viel belohnt, verliert sich irgendwann der positive Effekt auf eure Lernerfolge. Vergiss also nicht ein gesundes Gleichgewicht zwischen Belohnung und normalem Alltag zu erhalten. Das gilt übrigens nicht nur für Welpen sondern generell für Hunde in jedem Alter.
Checkliste für Belohnungen
- sorgen für Motivation & Aufmerksamkeit
- sorgen für bessere Lernerfolge
- nicht übermäßig belohnen
- Übung abbrechen bei Erschöpfung oder Konzentrationsverlust
Geeignete Blohnungen zur Unterstützung für dein Welpentraining sind:
Kleine Snacks* und Hundespielzeug*
Kommunikation und Körpersprache
Oft sieht man auf der Straße Hundebesitzer die sich mit ihren Hunden wie mit einem anderen Mensch unterhalten. Dabei verstehen Hunde die menschliche Sprache natürlich nicht, auch wenn sich das einige eifrige Hundebesitzer noch so sehr wünschen. Hunde reagieren auf Schlüsselwörter, Körperhaltung und Tonlage. Teste es doch einfach mal selbst: Wenn dein Hund das nächste mal unartig ist, dann sage diesmal mit böser Stimme „Ich habe jetzt Lust auf ein schönes Stück Marmeladenkuchen!“ statt „du sollst nicht bellen!“. Du wirst sehen, die Reaktion von deinem Hund bleibt die selbse. Nicht der Sachliche Inhalt sondern deine Körperhaltung und Tonlage signalisieren deinem Hund sein Miss-Verhalten. Es spielt also absolut keine Rolle was du sagst, sondern wie du es sagst und wie deine Körperhaltung dabei ist.
Schlüsselwörter
Allerdings sind Hunde durchaus in der Lage bestimmte Schlüsselwörter zu verstehen wie zum Beispiel „Gassi gehen“, „Fresschen machen“ oder „Mach Pause“. Einzelne Wörter die immer wieder mit der selben Aktion verbunden werden, kann dein Hund in einem gewissen Maß interpretieren. Auch hier kannst du wieder selbst den Test machen: Statt mit freundlicher Stimme und fröhlichem Gesichtsausdruck, sagst du diesmal ernst und mit erhobener Stimme „Gassi gehen“. Du wirst sehen, dein Hund wird sich trotzdem freuen, denn er hat den Inhalt deines Satzes trotz einer kurzen Verunsicherung verstanden und freut sich auf den Ausflug mit dir.
Gesichtsausdruck
Anders als bei den meisten anderen Tieren sind Hunde in der Lage sehr differenziert menschliche Gesichtsausdrücke zu interpretieren. Dein Hund kann aus deinem Gesicht lesen ob du traurig, fröhlich oder wütend bist. Hunde kommen um zu trösten, sie distanzieren sich wenn du wütend bist und stehen dir bei wenn es dir mal nicht so gut geht. Das ist eine erstaunliche Eigenschaft die Hunde sehr gut beherrschen. Zurückzuführen ist diese Eigenschaft auf eine ca. 15.000 jährige Geschichte zwischen Mensch und Hund. Somit ist der Hund vermutlich das älteste Haustier der Menschen in Europa. Kaum ein anderes Haustier kann mit Menschen so tiefsinnige Beziehungen aufbauen.
Mach dir diese erstaunliche Eigenschaft auch in deiner Welpenerziehung zu nutze und achte immer darauf das dein Hund womöglich mehr versteht als du denkst. Sei dir bewusst das dein Gesichtsausdruck und deine Körperhaltung immer zu dem passen was du sagst.
Instinktives Verhalten
Selbstverständlich sollten Hunde nicht vollständig vermenschlicht werden. Tiefes instinktives Verhalten kann, wie auch bei uns Menschen, nicht weg erzogen werden. Je nach Rasse sind Jagdinstinkt, Herdentrieb, Schutzinstinkt und Temperament bei jedem Hund individuell und unterschiedlich schwer zu erziehen. Informiere dich am besten noch vor dem Kauf eines Hundewelpen über deren spezifischen Rasse-Eigenschaften.
Checkliste zur Kommunikation mit deinem Hund:
- achte auf deinen Gesichtsausdruck
- achte auf deine Körperhaltung
- achte auf deine Tonlage
- nutze Schlüsselwörter
- Körpersprache, Tonfall und Mimik müssen zusammenpassen
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